Gemeinsam mit Leander Wattig habe ich auf der diesjährigen re:publica eine Session zum Thema erfolgversprechende Geschäftsmodelle im Filesharing-Zeitalter gehalten.
Nach einem kurzen Überblick über die (sehr) allgemeine Theorie zu den aktuell stattfindenden technischen Veränderungen, haben wir vor allem konkrete Beispiele von Geschäftsmodellen vorgestellt, die auch im Wettbewerb mit Filesharing bestehen und/oder dadurch auch begünstigt werden.
Zur Theorie bzw. zum allgemeinen Hintergrund:
Die Loslösung immaterieller Güter von ihren physischen Trägern hat die Produkteigenschaften geändert. Immaterielle Güter in digitaler Form sind keine knappen Güter. Die Herausforderung liegt darin, im eigenen Angebot und/oder Marktumfeld die knappen Güter zu identifizieren, die nachgefragt werden.
Hier in groben Stichpunkten die angesprochenen Richtungen:
- Crowdfunding/Patronage
- „Bezahl, was du willst“
- Werbung
- Zugang
- Verkörperung
- Auffindbarkeit
- Personalisierung
- Schnelligkeit
Hier die Slides zur Session:
Erfolgversprechende Geschäftsmodelle im Filesharing-Zeitalter
Die im Vorfeld angekündigte und eingehaltene Eingrenzung des Themas hat der Diskussion sehr gut getan. Ich war als Panelteilnehmer oder als Gast im Publikum bereits bei vielen Diskussionen zum Thema Filesharing anwesend. Es war die erste, die nicht nur konstruktiv sondern sogar harmonisch verlief. Auch das Feedback war insgesamt erfreulich positiv. Das bestärkt mich insgesamt darin, künftig bei diesen Themen im Vorfeld vor Diskussionen Eingrenzungen zu setzen.
(Foto: re:publica 2011; CC-Lizenz)
Ulrike Langer says
Viele interessante Beispiele für verschiedene Ansätze in den Folien, auch wenn ich das meiste unter „Crowdfunding“ und „Selfpublishing“ einordnen würde, während bei „Filesharing“ für mich meist die Konnotation „illegales Filesharing“ ohne die Wahrung von Urheberrechten mitschwingt. Aber wahrscheinlich habt Ihr den Begriff vor Ort definiert. Schade, dass ich bei Eurem Vortrag nicht dabei sein konnte. Da Ihr auch SellaBand als Beispiel nennt, hier noch passend dazu ein Link zu meinem Interview mit SellabBand-Chef Michael Bogatzki: http://medialdigital.de/2011/0…
Jens Best says
Session leider verpasst (war glaube ich parallel irgendwo auf'm Panel), hoffe es wurde auch auf denjenigen hingewiesen, der viele der Themen schon 1999 kompakt & klasse beschrieb: Jeremy Rifkin „Access“
steffenmeier says
War eine spannende Session, sehr kurzweilig, zudem hatte ich (in meinem Alter wichtig) endlich mal wieder einen Sitzplatz ;-) Ernsthaft: einige vor allem für Verlage sehr bedenkenswerte Ansätze, und der pragmatisch-praktische Ansatz „Geschäftsmodelle“ ist angesichts vieler philosophischer Abgedrehtheiten im Web-Umfeld sowieso eher auf meiner Linie…
Marcel Weiss says
Das sehe ich auch so. Wobei ich die philosophischen Abgedrehtheiten zunehmend eher in den traditionellen, betroffenen Unternehmen antreffe. :)
enno says
Danke für den Beitrag :) Als Verleger versuche ich auch vieles. Nur zahle-was-du-willst geht bei Büchern nicht. Das musste ich vor kurzem lernen :( http://www.berlinstory-verlag….
Marcel Weiss says
Danke. Euer Experiment und die Probleme hatte ich hier auch: http://neunetz.wpengine.com/2012/02…