Die Tegernseer Stimme ist ein Lokalblog für die Ortschaften rund um den Tegernsee. Das Lokalblog schaltet seit Mai dieses Jahres auf dem Blog Anzeigen. In weniger als einem halben Jahr kommt man nun auf bis zu 10.000 Euro Umsatz pro Monat.
Auch interessant: Die Tegernseer Stimme bringt parallel zum Blog auch eine Printausgabe heraus, ähnlich wie die Politiksite Politico in den USA. (Allerdings im Gegensatz zu Politico kostenlos.)
Steffen Greschner schreibt auf netzleser dazu: Erster Lokalblog knackt 10.000 Euro im Monat:
Die Umsätze werden bei der Tegernseer Stimme über Online-, Print- und Facebookwerbung erzielt. Inzwischen wurde bereits die fünfte Printausgabe gedruckt und kostenlos verteilt. Etwas mehr als die Hälfte der Umsätze erzielt die Tegernseer Stimme mit der Druckausgabe.
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Selbst wenn man 60% der Umsätze der Printausgabe zuschreibt, werden aber immer noch stolze 4.000 Euro ONLINE-Umsatz mit 1.500 täglichen Lesern erzielt.
Ohne die exakten Zahlen zu kennen, kann man trotzdem folgende grobe Rechnung anstellen: Die Tegernseer Stimme kommt auf ca. 45.000 Leser/Monat (1.500 Leser x 30 Tage) und auf ca. 112.500 PIs/Monat (45.000 x 2,5).
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4000 Euro / 7 Werbeplätze = 571 Euro pro Werbeplatz pro Monat
(571 Euro / 112.500 PIs) x 1.000 = 5,08 Euro TKP
Das sind Zahlen, die nicht sofort in Jubelschreie ausbrechen lassen. Das sind aber auch Zahlen, die weit weg von Hobbyprojekten sind und vor allem sind das Zahlen, von denen viele Lokalzeitungen – rein auf ihre Onlineumsätze bezogen – wahrscheinlich nur träumen können.
Dass solche Zahlen noch kein Team von 9 Mitgliedern in Vollzeit finanzieren können, ist offensichtich. (Die meisten Mitarbeiter sind Freie.) Aber es zeigt, dass hier Potential da ist.
Soviel zur Unsinnsaussage, Blogs könnten in Deutschland nicht kommerziell erfolgreich sein.
Ichbin Ungooglebar says
Reißerische Schlagzeile. Letztlich wurden über das Blog ja „nur“ 4000€ eingenommen.
Tim says
Kommerziell erfolgreich wäre, wenn man davon die Arbeitsstunden finanzieren könnte und ein wenig mehr. So ist es höchstens „auf dem Weg, kommerziell erfolgreich zu sein“.
Christoph Lixenfeld says
Kommerziell erfolgreich wäre es dann, wenn man 1. den Mitarbeitenden – gemessen an einem Fulltimejob – ein für akademisch Ausgebildete angemessenes Gehalt von sagen wir mal 4000 Euro pro Nase bezahlte und 2. darüber hinaus Gewinn machen würde. Bei 10.000 Euro Gesamtumsatz von erfolgreich zu sprechen ist ein Witz. Oder ein Zeichen dafür, dass in der Medienbranche die Kriterien mittlerweile völlig auf den Hund gekommen sind.